Biofeedback
Biofeedback ist eine computergestützte Therapiemethode, bei der körperliche Reaktionen wie Herzfrequenz, Muskelspannung oder Hirnströme gemessen und als hör- oder sichtbare Signale (Feedback) zurückgemeldet werden. Dadurch lernen Patienten, diese ansonsten unbewussten Funktionen willentlich zu steuern und zu beeinflussen, um so Stress zu reduzieren oder Schmerzen zu bewältigen.
Wie funktioniert Biofeedback?
- Messung:
Sensoren werden an den Körper angeschlossen, um physiologische Daten zu erfassen. - Verstärkung:
Diese Daten werden von einem Computer verarbeitet und als ein klares Signal dargestellt. - Rückmeldung:
Das Feedback erfolgt oft visuell (z. B. Farbdiagramme auf einem Bildschirm) oder akustisch (z. B. Töne), um die Körperfunktionen in Echtzeit zu zeigen. - Steuerung:
Patienten üben, diese Signale durch Entspannungstechniken und bewusste Anstrengung positiv zu verändern. - Ziel:
Langfristig soll die Fähigkeit zur Selbstregulation erlernt werden, sodass der Patient die Körperfunktionen auch ohne den Monitor oder die Sensoren bewusst beeinflussen kann.
Anwendungsbereiche
Biofeedback ist ein anerkanntes Verfahren aus der Verhaltenstherapie und wird vielfältig eingesetzt, beispielsweise bei:
- Schmerztherapie:
Zur Behandlung von Migräne oder anderen chronischen Schmerzen. - Angsterkrankungen und Stressbewältigung:
Zur Kontrolle von Herzfrequenz und Muskelanspannung. - Psychosomatischen Störungen:
Zur Verbesserung der Selbstkontrolle über körperliche Prozesse. - Physiotherapie und Inkontinenztherapie:
Zum gezielten Training von Beckenboden- oder anderen Muskelgruppen.
Vorteile
- Aktive Beteiligung:
Patienten sind aktiv in den Therapieprozess eingebunden, anstatt passive Konsumenten zu sein. - Selbstvertrauen:
Der Erfolg der Selbsteinflußnahme stärkt das Selbstvertrauen. - Wissenschaftlich anerkannt:
Biofeedback ist eine etablierte Methode der Verhaltensmedizin.