Klientenzentrierte Gesprächstherapie

Die Klientenzentrierte Gesprächstherapie, oft auch als Personzentrierte Psychotherapie oder Gesprächspsychotherapie bezeichnet, ist eine Form der Psychotherapie, die vom amerikanischen Psychologen Carl R. Rogers begründet wurde. Sie basiert auf einem humanistischen Menschenbild.

Kernideen

  • Der Klient steht im Mittelpunkt
    Es wird davon ausgegangen, dass jeder Mensch die Fähigkeit zur Selbstverwirklichung und alle notwendigen Ressourcen zur Lösung seiner Probleme bereits in sich trägt.
  • Hilfe zur Selbsthilfe
    Der Therapeut liefert keine fertigen Lösungen oder Ratschläge, sondern begleitet und unterstützt den Klienten dabei, seine eigenen Schwierigkeiten zu erkennen, zu verstehen und selbstständig zu bewältigen.

Therapeutische Grundhaltung nach Rogers

  1. Empathie (einfühlendes Verstehen)
    Der Therapeut versucht, die innere Welt, die Gefühle und Gedanken des Klienten aus dessen Perspektive zu verstehen und ihm dieses Verständnis mitzuteilen.
  2. Bedingungslose positive Wertschätzung (Akzeptanz)
    Der Klient wird als Mensch bedingungslos angenommen und respektiert, unabhängig von seinen Äußerungen oder seinem Verhalten. Es geht um eine vorurteilsfreie Haltung.
  3. Kongruenz (Echtheit/Authentizität)
    Der Therapeut tritt dem Klienten echt und unverfälscht gegenüber. Er verstellt sich nicht und seine inneren Gefühle stimmen mit seinem äußeren Verhalten überein.

Diese Haltungen schaffen eine vertrauensvolle, sichere und akzeptierende Atmosphäre, in der der Klient sich öffnen und persönliche Entwicklung sowie Heilung stattfinden können. Typische Techniken sind unter anderem Aktives Zuhören und Paraphrasieren (Wiederholen des Gesagten in eigenen Worten).

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