Beziehungsstörungen

Beziehungsstörungen sind tiefgreifende und wiederkehrende Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen, die über normale Beziehungsprobleme hinausgehen. Sie können sich in verschiedenen Formen zeigen, wie Bindungsstörungen oder Störungen im Umgang mit Nähe und Distanz, und sind oft mit erheblichen Leidensdruck für die Betroffenen verbunden.

Abgrenzung zu Beziehungsproblemen

Während Beziehungsprobleme vorübergehende Schwierigkeiten in der Kommunikation oder Konflikte sein können, sind Beziehungsstörungen tieferliegende, wiederholende Muster, die die Lebensqualität stark einschränken.

Entstehung

Beziehungsstörungen können bereits in der Kindheit entstehen, beispielsweise durch ungünstige Beziehungserfahrungen mit Bezugspersonen (siehe auch: Bindungsstörungen). Diese Erfahrungen können zu bestimmten, oft unbewussten Verhaltensmustern führen, die auch im Erwachsenenleben fortbestehen und zu Problemen in Beziehungen führen können.

Merkmale

Zu den Merkmalen von Beziehungsstörungen können gehören:

  • Schwierigkeiten, Nähe zuzulassen,
  • Angst vor Bindung,
  • konfliktreiche Beziehungen,
  • wiederholtes Beenden von Beziehungen,
  • mangelnde Empathie oder
  • Schwierigkeiten, die eigenen Gefühle und Bedürfnisse auszudrücken.

Auswirkungen

Beziehungsstörungen können zu

Beispiele

  • Bindungsstörungen:
    Betroffene haben aufgrund Ihrer persönlichen Entwicklungsgeschichte Schwierigkeiten, sich auf eine Beziehung einzulassen oder eine sichere Bindung aufzubauen.
  • Interaktionsstörungen:
    Sie zeigen sich in ungünstigen, oft inflexiblen Interaktionsmustern, die sich stark auf die Qualität von Beziehungen auswirken.
  • Persönlichkeitsstörungen:
    Persönlichkeitsstörungen gehen mit Beziehungsstörungen einher.
    In Fachkreisen hat sich die Überzeugung durchgesetzt, dass Persönlichkeitsstörungen im Kern als Beziehungs– oder Interaktionsstörung verstanden werden können.

Behandlung

Eine Therapie, wie z.B. die Klärungsorientierte Psychotherapie, die auf Beziehungs-, Interaktions- und Bindungsmuster eingeht, kann helfen, diese Muster zu erkennen und zu verändern und in der Folge gesündere Beziehungen zu entwickeln.

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