Kommunikative Störungen
Kommunikative Störungen beziehen sich auf Schwierigkeiten in der sprachlichen und nicht-sprachlichen Kommunikation. Sie umfassen sowohl Probleme beim Verstehen als auch beim Produzieren von Sprache, sowie beim sozialen Umgang mit anderen Menschen. Diese Störungen können verschiedene Ursachen haben und sich auf unterschiedliche Aspekte der Kommunikation auswirken, wie z.B. den Wortschatz, die Grammatik, die Aussprache oder die Fähigkeit, Sprache situationsgerecht einzusetzen.
Genauer gesagt, umfassen kommunikative Störungen:
- Pragmatische Störungen
Hierbei geht es um die Schwierigkeiten, Sprache im sozialen Kontext angemessen zu verwenden. Betroffene haben Probleme mit Gesprächsregeln, dem Erkennen von Ironie oder Metaphern, und dem angemessenen Einsatz von Mimik und Gestik. - Störungen der sprachlichen Ebenen
Dies können Probleme mit Phonetik (Lautbildung), Phonologie (Lautsystem), Semantik (Wortbedeutung), Lexik (Wortschatz), Morphologie (Wortbildung) oder Syntax (Satzbau) sein. - Kognitive Kommunikationsstörungen
Hier liegen Beeinträchtigungen in der Verarbeitung von Informationen zugrunde, die sich auf die sprachliche Kommunikation auswirken. Dies kann sich in Problemen mit der Aufmerksamkeit, dem Gedächtnis oder der Problemlösungsfähigkeit zeigen.
Beispiele für Symptome
- Unangemessene Gesprächseinstiege oder -abbrüche
- Schwierigkeiten beim Erkennen von Ironie, Metaphern oder indirekten Bitten
- Unangemessener Einsatz von Mimik, Gestik oder Prosodie (Sprechmelodie)
- Probleme beim Einhalten von Gesprächsregeln wie Sprecherwechsel oder Blickkontakt
- Schwierigkeiten beim Verstehen von Texten (mündlich oder schriftlich)
- Unfähigkeit, Zusammenhänge zu erkennen oder wichtige von unwichtigen Informationen zu unterscheiden
- Probleme, sich in andere hineinzuversetzen oder deren Perspektive zu verstehen
Ursachen
- Kommunikative Störungen können verschiedene Ursachen haben, wie z.B.: Sprachentwicklungsstörungen
- Autismus-Spektrum-Störungen
- Erworbene Hirnschädigungen (z.B. durch Schädel-Hirn-Trauma)
- Kognitive Beeinträchtigungen.
Behandlung
Die Behandlung von kommunikativen Störungen ist individuell und richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad der Störung. Sie kann logopädische Therapie, Sozialkompetenztrainings oder andere Therapieformen umfassen.
Häufig kommt es in (Paar-)Beziehungen zu kommunikativen Störungen, da Sprecher und Hörer einander missverstehen, bzw. das Gesagte anders interpretiert wird, als es vom Sprecher gemeint war.
In solchen Fällen ist es ratsam psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen und ein Kommunikationstraining zu absolvieren, das inzwischen zum Standardrepertoire einer Paartherapie gehört.