Morbus Crohn
Morbus Crohn und Psyche beeinflussen sich gegenseitig, da chronischer Stress die Krankheitssymptome verschlimmern und Schübe auslösen kann, während die Erkrankung selbst durch Lebensqualitätseinschränkungen, Schmerzen und Unsicherheit zu Angst, Depressionen und sozialem Rückzug führen kann. Diese Wechselwirkung ist bidirektional, das heißt, psychische Belastungen können den Darm beeinflussen und umgekehrt. Psychologische Unterstützung und der Erlernen von Stressbewältigungsstrategien sind daher ein wichtiger Bestandteil der Behandlung, da sie die Lebensqualität verbessern und den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen können.
Der Einfluss von Morbus Crohn auf die Psyche
- Lebensqualität und Einschränkungen
Die chronischen Symptome, wie Schmerzen, Durchfall und Fatigue, schränken die Betroffenen in ihrem Alltag ein und beeinträchtigen Beziehungen, Arbeit und das allgemeine Wohlbefinden. - Psychische Begleiterkrankungen
Etwa jeder dritte Patient mit Morbus Crohn entwickelt Angstzustände oder Depressionen, was die Lebensqualität zusätzlich mindert. - Unsicherheit und Scham
Die Ungewissheit, wann und ob ein neuer Schub kommt, sowie Schamgefühle wegen der Symptome, können zu Angst und psychischer Belastung führen.
Der Einfluss der Psyche auf Morbus Crohn
- Stress und Krankheitsschübe
Stress kann die Fehlregulation des Immunsystems fördern und somit die Aktivität der Darmerkrankung beeinflussen und Schübe auslösen oder verstärken. - Einfluss auf den Krankheitsverlauf
Psychische Erkrankungen können die Adhärenz zu Behandlungen verringern und die Anzahl der Krankenhausaufenthalte und Operationen erhöhen.
Wege zur Bewältigung
- Psychotherapie
Eine Psychotherapie kann Betroffenen helfen, Perspektiven zu entwickeln, psychische Konflikte zu lösen und Bewältigungsstrategien für den Umgang mit der Erkrankung zu erlernen. - Stressmanagement
Der Erwerb von Techniken zur Stressbewältigung ist hilfreich, um die Auswirkungen von Stress auf die Erkrankung zu reduzieren.
Wissenschaftliche Erkenntnisse
Die Darm-Hirn-Achse
Die Wechselwirkung zwischen Darm und Psyche ist wissenschaftlich gut belegt.
Untersuchungen zur s.g. Darm-Hirn-Achse konnten nachweisen, dass Stoffwechselprodukte bestimmter Darmbakterien Symptome wie Erschöpfung und seelische Beschwerden beeinflussen und umgekehrt.
« zurück zur Seite: Psychotherapie | Arbeitsschwerpunkte
« zurück zum Glossar-Index