Panikstörung
Eine Panikstörung ist eine psychische Erkrankung, die durch wiederholte, unerwartete Panikattacken gekennzeichnet ist. Sie ist eine Form der Angststörungen.
Diese plötzlichen Angstzustände sind von starken körperlichen Symptomen wie Herzrasen, Schwindel, Atemnot und Schweißausbrüchen begleitet. Charakteristisch ist neben den Attacken auch eine anhaltende Angst vor weiteren Attacken, was zu Vermeidungsverhalten und Einschränkungen im Alltag führen kann.
Abgrenzung zwischen Panikstörung und Panikattacken
Eine Panikattacke ist ein singuläres Ereignis ist, bei dem es zu einer unmittelbaren Erleichterung nach Abklingen der Symptome kommt und das keine langfristigen Verhaltensänderungen zur Folge hat.
Demgegenüber zeichnet sich die Panikstörung durch wiederkehrende und unerwartete Attacken, mindestens einen Monat anhaltende Sorgen vor weiteren Attacken und/oder deren Folgen (z.B. Herzversagen) und einer signifikanten vermeidenden Verhaltensänderung (z.B. Vermeidung von Orten, an denen die Attacke auftrat, oder von Anstrengung) aus.
Übergang zur Agoraphobie
Viele Menschen mit einer Panikstörung entwickeln im Laufe der Zeit eine Agoraphobie (Platzangst), da sie Situationen vermeiden, in denen eine Flucht schwierig wäre oder in denen im Falle einer Attacke keine Hilfe verfügbar wäre (z.B. volle Kaufhäuser, öffentliche Verkehrsmittel, weite Plätze).
Das Vermeidungsverhalten trägt zur weiteren Aufrechterhaltung der Panikstörung bei.
Behandlung
Eine Panikstörung ist eine gut behandelbare Erkrankung. Die wirksamsten Behandlungsansätze sind:
- Kognitive Verhaltenstherapie (KVT):
Dies ist die Therapie der Wahl. Dabei lernen Betroffene, die körperlichen Symptome neu zu bewerten (sie sind unangenehm, aber nicht gefährlich) und sich schrittweise den Situationen und Empfindungen auszusetzen, die sie bisher vermeiden (Exposition). - Medikamente:
Häufig werden zur Unterstützung Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) oder andere Antidepressiva eingesetzt. Beruhigungsmittel (Benzodiazepine) werden wegen des Abhängigkeitsrisikos meist nur kurzfristig in Ausnahmefällen verabreicht.
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