Psychische Gesundheit
Psychische Gesundheit ist ein Zustand des Wohlbefindens, in dem ein Mensch seine eigenen Fähigkeiten ausschöpfen, die normalen Lebensbelastungen bewältigen, produktiv arbeiten und einen Beitrag zur Gemeinschaft leisten kann.
Sie ist viel mehr als nur die Abwesenheit einer psychischen Krankheit oder Störung. Die Definition, die auch von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verwendet wird, betont die positive Dimension des psychischen Gleichgewichts.
Kernaspekte der Psychischen Gesundheit
Psychische Gesundheit umfasst ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren:
- Emotionales Wohlbefinden:
Die Fähigkeit, Emotionen zu erleben, zu verstehen und angemessen zu regulieren. Dazu gehört, Freude empfinden zu können, aber auch mit Trauer oder Wut konstruktiv umzugehen. - Psychologisches Wohlbefinden:
Das Gefühl, das eigene Leben selbstbestimmt gestalten zu können (Autonomie), einen Sinn im Leben zu sehen und persönliche Ziele zu verfolgen. - Soziales Wohlbefinden:
Die Fähigkeit, positive Beziehungen zu pflegen, sich in die Gemeinschaft integriert zu fühlen (Zugehörigkeit) und soziale Rollen erfolgreich zu meistern. - Resilienz (Widerstandsfähigkeit):
Die Fähigkeit, Stress und Krisen zu bewältigen und sich von negativen Erfahrungen zu erholen.
Faktoren, die die psychische Gesundheit fördern
Die psychische Gesundheit wird durch eine Vielzahl von Schutzfaktoren gestärkt:
- Soziale Unterstützung:
Tragfähige Bindungen und soziale Netzwerke (Freunde, Familie). - Selbstwirksamkeit:
Die Überzeugung, Herausforderungen aus eigener Kraft bewältigen zu können. - Bewältigungsstrategien (Coping):
Gesunde und flexible Mechanismen im Umgang mit Stress und Problemen. - Sinn und Orientierung:
Das Gefühl, dass das eigene Leben einen Sinn hat und man weiß, welche Werte man verfolgt. - Körperliche Gesundheit:
Ausreichend Schlaf, Bewegung und eine gesunde Ernährung.
Abgrenzung zur Psychischen Störung
Während psychische Gesundheit den Zustand des Wohlbefindens beschreibt, liegt eine psychische Störung vor, wenn:
- Leidensdruck:
Die Symptome zu einem signifikanten und anhaltenden Leidensdruck führen. - Beeinträchtigung:
Die Fähigkeit zur Lebensführung (Arbeit, Beziehungen, Selbstversorgung) stark beeinträchtigt ist. - Diagnose:
Die Symptome die Kriterien einer diagnostischen Klassifikation (wie ICD-11 oder DSM-5) erfüllen.
Es ist wichtig zu betonen, dass psychische Gesundheit und psychische Erkrankung keine reinen Gegensätze sind. Man kann eine psychische Krankheit haben (z.B. eine gut behandelte Depression) und trotzdem ein hohes Maß an psychischem Wohlbefinden erleben.
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