Zwangshandlungen
Zwangshandlungen sind wiederholte Verhaltensweisen oder Rituale, die Menschen mit Zwangsstörungen ausführen müssen, um Angst zu reduzieren oder eine befürchtete Katastrophe abzuwenden. Auch wenn die Betroffenen oft erkennen, dass die Handlungen unsinnig sind, können sie sich dem inneren Drang kaum widersetzen. Häufige Beispiele sind Waschzwänge (wiederholtes Händewaschen) und Kontrollzwänge (ständiges Überprüfen von Herd oder Türen).
Was Zwangshandlungen ausmacht:
Wiederholungszwang: Die Handlungen werden immer wieder, oft nach bestimmten Regeln, wiederholt ausgeführt.
Angstreduktion: Sie dienen als Versuch, Angst oder unangenehme Gedanken zu neutralisieren oder zu verhindern.
Innerer Drang: Eine Person verspürt einen starken, inneren Zwang, die Handlung auszuführen.
Widerstandsfähigkeit: Der Versuch, sich gegen den Drang zu wehren, ist meist erfolglos oder führt zu noch stärkerer Angst.
Bewusstsein für Unsinnigkeit: Die Betroffenen erkennen oft, dass die Handlungen übertrieben oder unsinnig sind.
Beispiele für Zwangshandlungen
Wasch- und Reinigungszwänge: Exzessives Händewaschen oder Desinfizieren.
Kontrollzwänge: Wiederholtes Überprüfen von z.B. Herd, Schlössern oder Licht.
Ordnungs- und Symmetriezwänge: Dinge werden nach strengen Regeln angeordnet oder in ein Gleichgewicht gebracht.
Zählzwänge: Das Zählen von Gegenständen oder bestimmten Zahlen.
Berührzwänge: Der Zwang, bestimmte Dinge anzufassen oder gerade zu meiden.
Was passiert, wenn man sich widersetzt?
Wenn Betroffene versuchen, den Zwang zu stoppen, entsteht oft eine noch stärkere Angst, was dazu führt, dass die Handlung umso dringlicher ausgeführt werden muss.
Die Betroffenen befinden sich in einem Teufelskreis.
Behandlung
Die Behandlung einer Zwangsstörung beinhaltet meist eine Psychotherapie, insbesondere die Kognitive Verhaltenstherapie, die Betroffenen hilft, den Umgang mit ihren Zwängen zu erlernen. Bei schweren Formen können Medikamente ergänzend eingesetzt werden.
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